Studie «Alpiner Lebensraum»

Die Alpen sind für viele ein Sehnsuchtsort, prägend für die Identität der Schweiz. Doch welche Bedürfnisse hat die alpine Bevölkerung und welche Vorstellungen verbindet die Bevölkerung im Mittelland mit den Alpen?

Um dies besser zu verstehen, hat die BKW das Forschungsinstitut Sotomo mit einer breit angelegten Studie zur Bedeutung des alpinen Raums beauftragt: Wie stellt sich der Zielkonflikt zwischen der Wertschöpfung durch zukunftsgerichtete Energie- und Infrastrukturbauten und der Wertschätzung unserer Alpenregion dar? Die Studie soll dazu beitragen, die Bedürfnisse der alpinen Bevölkerung besser zu verstehen. Ebenso zeigt sie Spannungsfelder und Gemeinsamkeiten zwischen der alpinen und der nicht-alpinen Perspektive.

Anfang 2024 wurden für die vorliegende Studie 8’829 Personen befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die sprachlich integrierte Wohnbevölkerung der Deutschschweiz und der französischsprachigen Schweiz ab 18 Jahren.

Die Alpen sind ein Ort für touristische Aktivitäten, sie sind ein Lebensraum, sie bilden ein unverzichtbares Wasser-und Energiereservoir und sie sind Schutzraum für eine vielfältige Flora und Fauna.

Zur Studie

 

 

Wichtigste Ergebnisse in Kürze

Was den Alpenraum ausmacht

Die Schweizerinnen und Schweizer sind sich einig: Die Alpen werden primär als Naturraum, Wasserreservoir, Erholungsraum sowie als Ort der Landwirtschaft wahrgenommen, jedoch weniger als klassischer Wirtschafts- und Industrieraum. Was den alpinen Naturraum ausmacht und wie dieser geschützt werden soll, dazu gehen die Vorstellungen teils auseinander. Für die einen ist dieser Raum eine attraktive Kulisse, für andere ein Ort der Artenvielfalt. Für die einen steht der Erhalt des Landschaftsbilds im Vordergrund, für andere die Bekämpfung des Klimawandels.

Die Alpen als Lebens- und Wohnraum

Der wichtigste Unterschied im Verhältnis zwischen der alpinen und nicht-alpinen Bevölkerung betrifft die Alpen als Lebensraum. Für 73 Prozent der Ansässigen ist die Bedeutung der Alpen als Lebensraum gross. Bei denen, die nicht im alpinen Raum leben, sind es 61 Prozent.

Dazu passt, dass eine Mehrheit von 54 Prozent der nicht-alpinen Bevölkerung der Ansicht ist, dass die Ausdehnung der Wohngebiete in den Alpen beschränkt werden sollte. Eine Minderheit der Ansässigen stimmt dem zu. 

Mehr bezahlbaren Wohnraum für Einheimische zu schaffen, ist für die alpine Bevölkerung die wichtigste Massnahme, um den Alpenraum nachhaltig zu entwickeln. 

Die Alpen als Energieressource

Eine deutliche Mehrheit von 73 Prozent der Befragten spricht sich für erneuerbare Energieprojekte im Alpenraum aus. So sehen viele Menschen darin einen Beitrag zur Verbesserung der Energieunabhängigkeit der Schweiz. 

Zugleich möchten allerdings auch 93 Prozent die Natur-und Schutzräume in den Alpen möglichst umfassend erhalten. 63 Prozent wünschen sich, dass die Eingriffe in die Natur beim Bau von Energieanlagen minimiert werden. Relevant ist hierbei, dass die lokale Bevölkerung besonders viel Wert auf eine autarke Energieversorgung legt.

Atelier für den alpinen Lebensraum

Wie die Studie bestätigt, führt es zu Zielkonflikten, wenn wir den alpinen Lebensraum gleichzeitig schützen und als Wertschöpfungsquelle nutzen wollen. Dieser Herausforderung widmen wir uns im Atelier «Alpiner Lebensraum – Infrastrukturen zwischen Wertschöpfung und Wertschätzung». 

Die BKW nimmt hier gesellschaftliche Verantwortung wahr: Wir wollen den globalen Herausforderungen auf Augenhöhe begegnen und zukunftsweisende Lösungen schaffen. Wir machen Lebensräume lebenswert.

Atelier Alpiner Lebensraum - Infrastrukturen zwischen Wertschöpfung und Wertschätzung

Atelier Alpiner Lebensraum - Infrastrukturen zwischen Wertschöpfung und Wertschätzung

Alpine Landschaften und Lebensräume übernehmen eine wichtige gesellschaftliche, ökologische und wirtschaftliche Funktion. Sie sind nicht nur eine beeindruckende Naturkulisse, sondern auch ein Lebens- und Wirtschaftsraum, der vor zahlreichen Herausforderungen steht. Dass diese auch Chancen bieten, zeigt sich im Atelier «Alpiner Lebensraum».