Unsichtbar vernetzt – wenn Gebäude miteinander kommunizieren

Wenn die SBB an der Europaallee beim Hauptbahnhof Zürich eines der grössten Immobilienprojekte der Schweiz realisiert, dann wird schnell klar, dass auch die Gebäudetechnik besondere Anforderungen erfüllen muss. Die Sigren Engineering AG aus dem Netzwerk der BKW Building Solutions hat eigens dafür ein wegweisendes Gebäudeleitsystem entwickelt, mit dessen Hilfe sich zukünftig über 4’000 Liegenschaften schweizweit und in Echtzeit austauschen.

Die Vernetzung und die Automatisierung der Gebäudesteuerung sind für die SBB als eine der grössten Immobilienanbieterinnen der Schweiz in ihren etwa 3'500 Wohn- und Geschäftsimmobilien und 800 Bahnhöfen ein wichtiges Thema. Im Pionierprojekt Europaallee wurde dafür ein komplett neues und offenes System zur Gebäudesteuerung geschaffen. Es umfasst neben modernen Automationslösungen für Alarmierung und Beschattung auch ein innovatives Leitsystem. Dieses bindet alle Nutzer mit ein und ermöglicht eine ortsunabhängige Überwachung und den Fernzugriff auf alle technischen Anlagen. Noch besser: Durch die Lösung sind alle neuen technischen Anlagen der SBB-Immobilien künftig miteinander vernetzt. Dies bietet enorme Vorteile für eine optimierte Energienutzung, denn die Anlagen respektive ganze Gebäude werden dadurch miteinander vergleichbar. Geplant und implementiert wurde dieses neue Leitsystem von den Spezialisten der Sigren Engineering AG aus dem Netzwerk der BKW Building Solutions.

SBB-Standortleiter Bernhard Koch und der BKW-Projektleiter auf dem Dach eines Gebäudes an der Europaallee.
Das neue von der BKW entwickelte Leitsystem vernetzt alle neuen technischen Anlagen der SBB.

Auch im Bereich der Automationslösungen trumpft die Europaallee mit einer besonderen Neuheit auf: dem Beschattungssystem «SIBESCHA». Im Gegensatz zu herkömmlichen sensorgesteuerten Beschattungslösungen wird über ein 3D-Gebäudemodell des Areals und den berechneten Sonnenstand der aktuelle Sonneneinfall je Fenster simuliert. So können einzelne Storen gezielt angesteuert werden, ohne dass sich automatisch alle anderen Storen der Fassade mitbewegen. Das Resultat ist eine exakte Beschattung mit weniger Störungen und unnötigen Schliessvorgängen. Das steigert den Komfort für die Nutzer und ermöglicht Kostenersparnisse, da in den Sommermonaten weniger gekühlt werden muss. Diese Investition lohnt sich dank deutlich tieferen Betriebskosten. Bernhard Koch, Standortleiter Technisches Facility Management Region Ost, bringt es auf den Punkt: «Man darf nicht nur die anfänglichen Investitionskosten betrachten, sondern muss den gesamten Life Cycle einer Immobilie anschauen. Langfristig rechnen sich die höheren Anschaffungskosten durch geringere Kosten im Betrieb.»

SBB-Standortleiter Bernhard Koch und der BKW-Projektleiter prüfen eine Anlage des neuen Leitsystems.
Die innovative Beschattungslösung der BKW erhöht den Komfort der Nutzer und hilft, Kosten zu sparen.