Chalet Bergkristall? Klingt vielversprechend. Hier in Schangnau im Emmental BE ist Sina Siegenthaler (24) aufgewachsen – zusammen mit ihrem Bruder und ihrer Schwester. Und hier wohnt die aktuell beste Schweizer Snowboardcrosserin immer noch, wenn sie nicht gerade Rennen fährt.
Seit einem halben Jahr haben die Siegenthalers eine Solaranlage, die genügend Strom produziert, um an der Ladestation auch die zwei Elektroautos der Familie in nützlicher Frist aufzuladen. «Ich bin ein Landkind, mir war ein ressourcenschonender Umgang mit der Natur immer wichtig», sagt Sina Siegenthaler. «Deshalb sind wir sehr froh, können wir die Fläche zusätzlich nutzen und gleichzeitig einen Teil Unabhängigkeit gewinnen.»

Die Ladestation sowie die 61 Photovoltaikpanels, die jährlich bis zu 22’453 Kilowattstunden erneuerbare Energie produzieren können, wurden in Zusammenarbeit mit Solstis, einer Konzerngesellschaft der BKW, geplant und installiert.
Die BKW ist seit 2023 Sinas Hauptsponsorin. Geschlossen wurde die Partnerschaft in einer schwierigen Phase: Die Sportlerin litt gerade unter einer Fussverletzung. Zuvor war ihr Knie lädiert. 2020 erkrankte sie zudem schwer am Pfeifferschen Drüsenfieber. Während eineinhalb Jahren war an Trainings nicht einmal zu denken. «Es war schon sehr brutal für mich», sagt Siegenthaler. «Und irgendwann ging es mir auch nicht mehr um meine Karriere als Sportlerin, sondern nur noch darum, wieder halbwegs gesund zu werden und beispielsweise einen Spaziergang machen zu können.»

Unbeugsamer Wille
Trotz der Rückschläge gab sie nie auf: «Ich glaubte immer an mich und an mein Potenzial.» Im letzten Winter ist Siegenthalers Karriere nun so richtig lanciert worden. Sie feierte in Cervinia ihren ersten Weltcupsieg. Die Vorbereitungen für die neue Saison laufen trotz eines kleineren Rückschlages im Oktober gut. Ziel ist es, Ende Dezember wieder anzugreifen.
Genügend Zeit zum Trainieren hat Sina Siegenthaler auch deshalb, weil sie Zeitmilitär-Spitzensportlerin ist. Das heisst, die gelernte Kauffrau absolviert die Spitzensport-Rekrutenschule in Magglingen BE. Schon als Kind und in ihrer Jugend hat sie viele Sportarten ausgeübt. Aber im Snowboardcrossen konnte sie ihre Vielseitigkeit am besten ausleben.

«Ich war im Winter in jeder freien Minute im Skigebiet bei uns unterwegs.»
Eine ihrer weiteren grossen Leidenschaften ist Skateboarden. Trotz gelegentlichen Stürzen macht es ihr grossen Spass. Und sie trainiert damit Körpergefühl, Stabilität und Koordination – eine ideale Vorbereitung fürs Snowboarden. «Darum habe ich in unserem Garten eigenhändig eine Skaterrampe gebaut. Dort übe ich meine Tricks.» Beim Besuch in Schangnau sieht man, dass Siegenthaler auf dieser Rampe viele Stunden verbracht hat. «Von den Profiskatern bin ich aber meilenweit entfernt. Da hätte ich viel früher damit anfangen müssen.»
So oft es ihr Programm zulässt, wird die Snowboardcrosserin auch in diesem Winter in ihrem Elternhaus in Schangnau Energie tanken. Vom gleichen Ort stammt übrigens Beat Feuz, einer der besten Schweizer Skirennfahrer der Geschichte. «Er ist auch für mich ein Vorbild», sagt Siegenthaler. «Und er hatte ebenfalls heikle Phasen in seiner Karriere mit all seinen Verletzungen.»
Wie Feuz will auch Sina Siegenthaler – komme, was da wolle – ihre ganze Power auf die Piste bringen und weitere grosse Erfolge feiern. Auf die Unterstützung der BKW als nachhaltige Partnerin kann sie dabei zählen.