Nun ist der Komplex eingeweiht – und übt auf Reisende wie Passanten eine grosse Anziehungskraft aus. Thomas Rüedi steht auf dem Hauptplatz und blickt stolz die Fassade des Ambulatoriums des Universitätsspitals Zürich empor: «Hier haben wir etwas geschaffen, das wohl über Generationen Bestand haben wird.» Rüedi ist Projektleiter der Sigren Engineering AG, einer Konzerngesellschaft der BKW AG und einer der führenden Anbieterinnen von Automationslösungen im Gebäudebereich. Das Unternehmen erfüllte im Circle seinen bisher umfangreichsten Auftrag. Es lieferte sämtliche Automationslösungen im Grundausbau des Komplexes und ermöglicht so auch die Steuerung und die permanente Überwachung des Systems. Rüedi erklärt den Umfang der Arbeiten in beeindruckenden Zahlen: «Unter anderem wurden 69 000 technische Geräte wie Sensoren, Motoren und Antriebe sowie Lampen verbaut. Diese liefern über 200 000 Signale, die für das Steuern und Regeln der gesamten Gebäudetechnik verantwortlich sind.» Damit alles reibungslos funktioniert, wurden über 1000 Kontroller und Steuerungen in Schaltschränken von einer Länge von bis zu 190 Metern eingesetzt.
Null Toleranz für Fehler
Besonders aufwendig war die Installation im 11 000 Quadratmeter grossen Gesundheitszentrum des Universitätsspitals Zürich. Damit 360 Ärzte, Pflegefachkräfte und Spezialisten rund 1000 Patienten pro Tag behandeln können, muss die Technik zu jedem Zeitpunkt reibungslos funktionieren. Neben der grösstmöglichen Präzision beeindruckt auch die Vielschichtigkeit des Projekts. Christian Pfab, der als Leiter Automation bei der BKW Building Solutions für digitale und vernetzte Lösungen in der Gebäudetechnik verantwortlich ist, sagt: «Beim Circle sticht heraus, dass die Automationssysteme eine enorme Bandbreite abdecken müssen. Angefangen bei der Nachttischbeleuchtung im Hotel über die Installationen in den topmodernen Büros bis hin zur hochkomplexen Medizininfrastruktur wie MRI oder CT in der Radiologie oder Linac in der Radioonkologie.» Gerade in diesem technologisch enorm aufwendigen Umfeld ist das Kühlungssystem von grösster Bedeutung.

Resultat überzeugt auf ganzer Linie
Zu Spitzenzeiten waren über 70 Mitarbeiter von Sigren Engineering auf der Baustelle und im Backoffice im Einsatz. Das Resultat überzeugt auf der ganzen Linie. Nun ist die bestmögliche Kontrolle unabdingbar. Rüedi: «Während des Projekts wurde die gesamte verbaute Technik digital nachgebildet. Dieser digitale Zwilling des Circle wird den gesamten Lebenszyklus begleiten und kann für Optimierungen im Betrieb eingesetzt werden.»


Das Ziel muss es sein, die Interaktion zwischen Mensch und Gebäude ins Zentrum zu stellen. Das kommt auch allen Patienten und Besuchern zugute: Das Gebäude muss die Situation und das Bedürfnis quasi antizipieren – ähnlich einem Auto, das autonom fährt. Auch im Gesundheitszentrum des USZ wurde so eine Systemkonsistenz geschaffen. Rüedi erklärt: «Die Basis für die erhöhte Funktionalität und Informationsdichte zur Gebäudesteuerung wird durch das intelligente Vernetzen der verschiedenen Systeme und Anlagen gelegt. Dies garantiert das ideale Zusammenspiel von Lüftung, Heizen, Kühlen, Beschattung, Licht – und auch Überwachung.»